Thema: verbal ...non verbal Sa März 21, 2015 9:02 am
Wie haltet Ihr das mit dem "Zutexten" des Pferdes im Umgang und im Training ?
Ich sehe immer wieder Videos wo die Pferde regelrecht zugetextet werden.
Ich find das furchtbar nervig zum anschaun und stelle mir dies auch fürs Tier furchtbar vor......es zeichnet für mich meist die Unsicherheit des Reiters aus. - Diese Pferde wirken auf mich immer wie 1000
Wie viel schöner ist es doch wenn ich meinen Focus in eine Richung lenke, und mein Pferd ohne Worte meinem Focos oder meiner Geste folgt
Bin gespannt wie Ihr das empfindet.
Becca
Anzahl der Beiträge : 194 Anmeldedatum : 11.01.15 Alter : 26
Thema: Re: verbal ...non verbal Sa März 21, 2015 11:46 pm
ich muss leider zugeben, dass ich auch relativ viel mit meinen Pferden rede Ich arbeite auch gerne mit Stimmkommandos... also ich quassel nicht in einer Tour durch, aber die ganze zeit stumm bin ich auch nicht gerade. Funktionieren tuts bei uns aber auch nonverbal, wenns sein muss. Ich finds halt aber einfach praktisch, wenn ich z.B. beim Pferd von der Koppel holen das Pferd ausm Tor raus schicke, dabei den Strick über den Hals werfe, "Steh" sage und das Pferd dann steht, bis ich das Tor zu hab. Mal so als Beispiel
Don Zandi
Anzahl der Beiträge : 291 Anmeldedatum : 12.03.15
Thema: Re: verbal ...non verbal So März 22, 2015 1:30 am
So handhabe ich das auch :-) ...ich arbeite auch gern mit Stimmkommando und Stimmlob in Kombi mit der Körpersprache.
Was ich meinte ist das pausenlose zutexten des Pferdes....ohne Punkt und Komma
Bsp: und trab ....ja feiner trab schön weiter traben so ein feiner Schatz so machst du das fein ja feiner trab schön weiter traben so ein feiner Schatz so machst du das fein ja ........
Rosenfuchs
Anzahl der Beiträge : 1134 Anmeldedatum : 12.03.15 Alter : 59 Ort : Berlin
Thema: Re: verbal ...non verbal So März 22, 2015 2:55 am
Ich neige momentan etwas dazu , weil ich gerade beim ersten anreiten bin und da ist es schon so, wie du sagst: Man überspielt unbewusst die eigene Aufregung. Angst habe ich keine, aber etwas Spannung ist unterschwellig natürlich da. Und ich bin eh ein ziemlich kommunikativer Mensch. :-) Selbst merkt man das ab und an nicht. Ich freu mich, wenn meine Umwelt dann sagt: Beate....... Klappe zu.....
Prinzipiell find ich das auch furchtbar und beschränke mich auf die Stimmkommandos, wobei ich trotzdem relativ viel leise lobe. Aber dann nicht in Dauerschleife, sondern wenn was besonders gut klappt. Da kann es auch vorkommen, dass ich mal ünerschwänglich " Jaaaaahaaaaa.... feiiiheiiin.... sage. Meine zwei werden dann allerdings auch nen halben Meter größer, weil sie es so auffassen, wie es gemeint ist. Also scheinen sie auch noch nicht vom Gequassel abgestumpft zu sein.
Becca
Anzahl der Beiträge : 194 Anmeldedatum : 11.01.15 Alter : 26
Thema: Re: verbal ...non verbal So März 22, 2015 8:20 am
also so richtig enthusiastisches jaaaaa feeeeein, suuuuuper machst du das, tolle maus!!! usw hab ich schon auch sehr gut drauf =D und sie verstehen mich dann auch sofort und bieten das gelobte sofort wieder an oder hören gar nicht auf damit (z.B. vorwärts-abwärts/Entspannung an der Longe) =)
und solange ich noch genau merke, dass sie verstehen was ich meine und auf meine stimme total gut reagieren, denk ich auch nicht, dass ich zu viel quassle...
Lady Outlaw Admin
Anzahl der Beiträge : 230 Anmeldedatum : 10.09.13 Alter : 31 Ort : Bayern
Thema: Re: verbal ...non verbal So März 22, 2015 9:43 pm
Wie immer denke ich auch hier, die Mitte machts - und vielleicht auch die Abwechslung. In der Regel spreche ich schon mit meinem Pferd, aber das beschränkt sich auf Lob, Tadel oder ein Kommando. Wenn wir aber eine Übung verinnerlicht haben wird das Gesprochene immer weniger, schließlich fallen ja Lob und Tadel dann zum Großteil weg. Wenn ich zum Beispiel Tempiwechsel auf dem Zirkel bei der Freiarbeit mache lobe ich ihn nur für außerordentliche Leistungen, schnalze um ihn schneller werden zu lassen oder sage "laaaaangsam" damit er innerhalb der Gangart langsamer wird und "Ho" um stehenzubleiben - aber selbst diese lasse ich oft weg, an guten Tagen - wenn ich klar bin - reicht die Körpersprache aus. Wobei ich das jetzt nicht als "schlecht" sehe, wenn ich die Stimme benutzen "muss", ich mache es einfach so, wie es sich natürlich anfühlt und wie er/wir es brauchen. Und manchmal wenn ich Lust habe übe ich explizit ohne Stimme, weil das auch mal was anderes ist.
Vielmehr glaube ich bemerke ich was das Quasseln betrifft etwas beim Ausreiten. Sind wir nämlich nicht alleine und ich habe einen Reitpartner dabei bin ich eigentlich fast die ganze Zeit am Reden und natürlich nicht mit meiner vollen Aufmerksamkeit bei ihm - das zeigt er dann auch manchmal. Wenn ich ihn nicht "richtig beachte" dann tut er das mehr oder weniger genauso... Da tue ich mir aber recht schwer, denn man will ja Ratschen.
Mailo
Anzahl der Beiträge : 11 Anmeldedatum : 16.03.15
Thema: Re: verbal ...non verbal Mo März 23, 2015 11:21 am
Ich habe mir durch meine Sabbelei gut zuhörende Pferde verschafft, die das auch noch tun, was ich sage. Wäre es nur eins gewesen, hätte ich gesagt, es ist Zufall... Leider werden Tiere oft als zum dumm dazu gehalten, ganze Sätze zu verstehen. Damals habe ich auch nur Kommandos von mir gegeben und mal ein Lob. Ich denke, jeder wie er mag. Vielen ist es auch peinlich, weil sie denken, dass andere dann über sie lachen, was diese auch oft tun, nur haben sie nie so ein Beziehung kennen gelernt, wie anders Pferde sein können. Ich möchte das Mittel nicht mehr missen und wenn ich Angst hätte, würde ich meine schwarze Rakete sicher nicht gebisslos einreiten.
Rosenfuchs
Anzahl der Beiträge : 1134 Anmeldedatum : 12.03.15 Alter : 59 Ort : Berlin
Thema: Re: verbal ...non verbal Di März 24, 2015 2:54 am
Susi, ich kenne ja deine Art nun ganz persönlich und kann da sagen, dass du sicher nicht das machst, was Conny meint. ;-) Du erklärst viel, redest viel und ruhig in ganzen Sätzen. Aber du textest nicht ununterbrochen zu....... ich denke, das hat auch ganz viel mit der Stimmlage und der eigenen inneren Einstellung zu tun. Da liegt der Unterschied.
Thema: Re: verbal ...non verbal Mo Apr 27, 2015 5:48 am
Ich hab mir noch mal ein paar amüsante Videos zu diesem Thema angeschaut, mein Faszit ist und bleibt ...nervig für alle beteiligten.
Es ist ja auch nicht wirklich so, das Freund Pferd "nur" auf das Gesabbel" die Dinge ausführt. Meist ist der "Sabbler" nicht zu sehen ( z.B. in Kreismitte beim longieren) ....das der Longenführer mit seiner Energie und Körpersprache arbeitet ist dabei dann eher nicht zu sehen.
Aber das Pferd reagiert meiner Meinung nach auf das Zusammenspiel aus allem...nicht "nur" auf das "Gesabbel" wie viele gern sich einreden .........
Mailo
Anzahl der Beiträge : 11 Anmeldedatum : 16.03.15
Thema: Re: verbal ...non verbal Mo Apr 27, 2015 10:47 am
Der eine sabbelt, der andere lässt bearbeiten... . So kommen sie alle ans Ziel, ich finde es klasse, wie du so etwas beurteilen kannst, wo du die Person in der Mitte gar nicht siehst. Das Thema scheint dich sehr zu beschäftigen...
Zuletzt von Mailo am Mo Apr 27, 2015 11:31 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
gimlinchen
Anzahl der Beiträge : 726 Anmeldedatum : 15.03.15
Thema: Re: verbal ...non verbal Mo Apr 27, 2015 11:23 am
ich arbeite etwa so wie susanne, jedenfalls was ich von besuch und videos her beurteilenkann. ich rede mit den pferden in ganz normalen sätzen. (immer) ich lege, wie susanne, extremen wert drauf die richtigen inneren bilder in sprache zu packen und via sprache zu senden. wenn man das tut, eröffnet sich einem eine ganze neue welt, die unglaublich ist
anna twinney fasst das in worte, indem sie eine reihenfolge herstellt: telepathie - energie - körpersprache - und physischen "hilfen"
viele NHS leute sind auf die körpersprache fixiert. erlebe ich. wäre mir zu wenig, wenn ich doch alles nutzen kann. die telepathie, in dem fall das senden innerer bilder via sprache ist unglaublich hilfreich
gimlinchen
Anzahl der Beiträge : 726 Anmeldedatum : 15.03.15
Thema: Re: verbal ...non verbal Mo Apr 27, 2015 11:35 am
ich merke, dass mich das reden dazu bringt, ständig über meine einstellung zum pferd als gleichberechtigtem und auch intelligenten partner nachzudenken. ich hatte eine weile einen trainer, der mir das reden verbot (gähn) und bin dann bei desmond o brien gelandet, der heftig propagiert, dass man mit den pferden beim arbeiten spricht, hab bei ihm viel gelernt über die kraft der inneren bilder und über die einstellung zum pferd als "kollegen" anna twinney arbeitet ab und zu indem sie sprache verbietet - aber nach eigener aussage nur so lange, bis anfänger die basics the "technik" körpersprache können. das macht ja sinn.
ich gehe noch einen schritt weiter. ich habe ständig musik im kopf und bin meist am summen oder ganz leise herumsingen. da achte ich drauf, dass es keine songs mit negativen bildern sind, wenn ich mit luke arbeite, sondern dass sie passen. das geträller ist natürlich aus gutem grund kaum hörbar :-) heute fiel mir mal wieder auf, wie wichtig es ist, dass nur luke und ich zusammenarbeiten. der song dazu "just the two of us" brachte mir die übliche entspannung durch musik udn luke reagierte direkt positiv. gesabbel oder ein essentielles mittel der kommunikation für uns beide?
Mirabelle
Anzahl der Beiträge : 532 Anmeldedatum : 13.03.15 Ort : bei Hamburg
das Reden mit den Pferdchen ist gar nicht so einfach. Ich stelle bei mir fest, dass ich gerne mal mit Mirabelle in eine Kindersprache abrutsche....gerade wenn eine "Gefahrensituation" auftritt. Dabei scheint sie in den meisten Situationen die Erwachsene zu sein und ich die 5Jährigen... Ich unterhalte mich oft mit ihr, indem ich einfach nur denke und zusätzlich auf Dinge deute.... und es kommt meist bei ihr an
ja. ich schätze es geht nicht um das sprachlich entäußern, also die soundproduktion. diese hilft indes manchen, die gedanken klarer zu kriegen.
das mit der kindersprache ist ein gutes beispiel dafür, dass man an der sprache merkt, wie man zum pferd steht. dadurch kann man es überprüfen und ändern... diese schwingungen wie kindersprache kommen ja auhc beim pferd an, genauso wie demütigende spitznmane eine eigene (neg.) energie haben.
ich nannte meinen luke oft kleiner, weil er im gegensatz zu teddy schlciht 20cm kleiner ist. seit ich das in "mein großer" umgeändert habe, merke ich eine veränderung bei ihm.
Rosenfuchs
Anzahl der Beiträge : 1134 Anmeldedatum : 12.03.15 Alter : 59 Ort : Berlin
Beobachtet man, wie Menschen mit ihren Tieren umgehen ( nicht nur mit Pferden) erschließt sich einem bei gutem Hinschauen schnell die innere Einstellung desjenigen zu dem Individuum, mit dem er da umgeht. Wieviel traut er ihm zu , wofür hält er es im Bezug zu sich selbst, mit wieviel Respekt behandelt er es.
Wie oft bin ich schon belächelt worden, weil ich mich bei meinen Tieren bedanke und sie um etwas bitte. Und zwar genau mit diesen Worten.
Erkläre ich dann, dass das für mich mitnichten Vermenschlichung ist, sondern eine innere Einstellung von Respekt , die sehr wohl bei den Pferden ankommt, schauen recht viele verschämt zu Boden. ;-)
Und dass Pferde das gesprochene Wort an sich wie z.B. "Kopf tief", Traben, Galopp etc. als Kommandos verstehen, zweifelt wohl niemand an. Verpackt man diese Kommandos nun in freundliche ganze Sätze mit "Bitte und "Danke" entsteht eine ganz andere Arbeits- und Motivationsathmosphäre mit den beschriebenen inneren Bildern. Jeder, der das mal ernsthaft versucht hat , bestätigt das.
Ja Frau Zandi, haste toll gemacht. Der Tellerrand ist nicht für jeden was und auch gut so, sonst würde es keine Diskussionen geben. Ich bleibe beim Gesabbel, denn meine Pferde hören so gut zu, dass sie auf mein Bitten sogar nur noch in eine Boxenecke kacken und das ging ohne Seilchen wedeln. Deiner Mutter scheinen die Filme auf FB auf jeden Fall zu gefallen.
Liebe Conny, irgendwoher wird dein Gedankenanstoß zu diesem Thread ja gekommen sein. ;-)
Deine Schreibweise mit vielen und Aussagen wie "nervig" spiegelt dann ja auch klar deine Einstellung dazu wider. Wenn man nicht gewillt oder in der Lage ist, etwas neutraler seine Meinung zu äußern, lebt man halt damit, dass sich andere persönlich angegriffen fühlen.
Wenn sich jemand den Schuh anzieht auf andere nervig zu wirken, ist das die eine Sache.
Meine schwerkranke Mutter hier mit rein zu ziehen, die nicht "nur" meine Trainings filmt, sondern für die es Ihren Lebensinhalt bedeutet, wenn Sie abends noch mal mit einem Lächeln die Videos z.B. auf FB anschaun kann.........das ist für mich unter der Gürtellinie.
Au wei. Das deine Mutter sich so was anschaut halte ich für absolut positiv. Ob schwer krank, oder nich, was auch gar nichts zur Sache tut.Du sendest hier etwas aus und hoffst, dass du Gehör findest, statt leben und leben lassen. Was hast du erwartet? Wir können uns gerne noch ein paar Runden im Kreis drehen, ich habe Urlaub.